Vor Kurzem erschien die zweite Auflage der STEN-Empfehlungen der Italienischen Gesellschaft für Neonatologie (SIN) mit Anweisungen, die für alle Arten von sensiblen Transporten gelten.
Was ist STEN
Der Notfalltransport für Neugeborene (STEN) wurde für den Fall unvorhersehbarer Notfälle bei Neugeborenen eingerichtet. Der STEN umfasst nicht den Transport des noch ungeborenen Kindes. Letzterer ist durch den Transportdienst für Schwangere (Servizio di Transporto Materno, STAM) geregelt, der die Art des Transports einer Patientin mit einer Risikoschwangerschaft, die aufgrund von Erkrankungen der Schwangeren oder des Fötus oder beidem eine komplexere Behandlung benötigt, festlegt.
Der STEN gewährleistet die Verlegung von Neugeborenen in kritischem Zustand innerhalb des regionalen Netzwerks für Perinatalmedizin. Dieses wird insbesondere dann aktiviert, wenn die Verlegung von Neugeborenen aus den Betriebseinheiten der 1. Stufe auf Betriebseinheiten mit „Intensiven Neugeborenen-Behandlungen“ notwendig ist, und zwar nach dem sogenannten „Hub and Spoke“-Modell.
Wer kann STEN-Mitarbeiter werden?
Die Mitarbeiter des STEN werden aus dem Kreis der Mitarbeiter mit nachgewiesener Ausbildung und Berufserfahrung in der Neugeborenen-Intensivpflege ausgewählt. Dies sind die Voraussetzungen für die Mitarbeit im STEN:
- Leistung von „speziellen Schichten“ im Transportdienst;
- Mitarbeit in der Einrichtung für Neugeborenenpflege der Stufe II, sofern vorhanden, zur Förderung der beruflichen Fortbildung;
- ergänzend zum Pflegepersonal auf der Station und funktional mit dem des Intensivpflegebereichs eingebunden zu sein.
Krankentransport von Neugeborenen und der Primärtransport
Es gibt vier verschiedene Arten von Transporten im Zusammenhang mit dem Neugeborenenalter: Primärtransporte, Überstellungstransporte aus der Geburtsklinik an einen anderen Krankenhausstandort, Rücktransporte und Zuständigkeitstransporte sowie eine fünfte Art von Transport im Zusammenhang mit dem Säugling.
Primärtransporte werden bei folgenden Anforderungen in die Wege geleitet (Alter bis 28 Tage):
- Atembeschwerden, selbst bei geringer Belastung;
- Gewicht <1.500 g; Gewicht 1.500 – 2.000 g, auch bei zu erwartenden leichten Pathologien;
- Gestationsalter ≤ 34 Wochen;
- Asphyxie mit erforderlicher erweiterter Reanimation und Patienten mit der Gefahr einer Hypothermie;
- Angeborene Herzinsuffizienz mit Zyanose oder ductusabhängige angeborene Herzerkrankung;
- chirurgische Erkrankungen, die die Vitalfunktionen beeinträchtigen könnten;
- komplexe Fehlbildungen, die die Vitalfunktionen beeinträchtigen könnten;
- intubiert oder mit zentralen Infusionsleitungen;
- veränderte Vitalparameter;
- Sepsis;
- fehlende Diagnose bei Säuglingen, deren Zustand sich zunehmend verschlechtert.
Der Notfalltransportdienst für Neugeborene in Italien
Die Studiengruppe für Neugeborenentransporte der SIN (Italienische Gesellschaft für Neonatologie) hat eine landesweite Forschungsstudie auf der Grundlage der neuesten verfügbaren Daten (Stand: 2019) durchgeführt.
Insgesamt gab es 6.464 Transporte, davon 4.901 Primärtransporte, 951 Überstellungstransporte und 612 „Rücktransporte“; unter den Primärtransporten betrafen 305 Säuglinge mit einem Gestationsalter von ≤ 30 Wochen und 657 mit einem Gestationsalter zwischen 30+1 und 34 Wochen.
In Italien gibt es 53 STEN: Bei 15 beträgt die Anzahl der Transporte weniger als 50 pro Jahr, bei 18 zwischen 50 und 100, bei 12 zwischen 100 und 200 und nur bei 8 übersteigt die Anzahl der Transporte 200 pro Jahr, wobei zwei davon, in Rom und Neapel, mehr als 700 Säuglinge transportieren.
Die beiden am häufigsten angewandten Organisationsmodelle des STEN sind: „spezieller“ STEN und STEN auf Abruf. Der spezielle STEN („STEN dedicato“) ist nach einem ähnlichen Modell wie der italienische Rettungsdienst 118 (entspricht in D der 112) organisiert, mit entsprechendem Personal, das nur Transportaufgaben wahrnimmt; das STEN auf Abruf nutzt das Personal der zuständigen Neugeborenen-Intensivstation (TIN), das abwechselnd Aufgaben der TIN und im STEN wahrnimmt.
Die Strukturierung eines speziellen STEN ist auf 400 bis 600 Transporte pro Jahr ausgelegt. Die Vorteile gegenüber dem Bereitschaftsdienst sind schnellere Reaktionszeiten, die Möglichkeit, außergewöhnliche Situationen optimal zu bewältigen, die Möglichkeit der Verlegung von Zwillingen in andere Regionen oder ins Ausland sowie eine hohe operative Spezialisierung.
Die STEN-Krankenwagen
Die Arbeitsgruppe der SIN widmet den Fahrzeugen und ihrer Ausrüstung besondere Aufmerksamkeit.
Hinsichtlich der Aktivierung des Krankenwagens stellen die Autoren des Berichts eindeutig fest, dass eine Standardisierung der Prozedur nicht möglich ist. Laut den Daten der nationalen Erhebung nutzen 14 STEN die Fahrzeuge vom italienischen Rettungsdienst 118, 11 STEN nutzen private oder nicht vertraglich gebundene Fahrzeuge und 28 STEN nutzen einen speziellen Krankenwagen.
Im Allgemeinen sollte der Krankenwagen speziell für den STEN eingerichtet und ausgestattet sein. Dabei sollte es sich vor allem um einen Krankenwagen vom Typ C gemäß der EN1789 handeln, d. h. er sollte mit einer Intensivstation ausgestattet sein.
Der für den Notfalltransport von Neugeborenen genutzte Krankenwagen, so der Bericht, ist mit einem System zur Verankerung des Transportmoduls am Boden der Ambulanzfahrzeug ausgestattet. Wünschenswert ist die Ausstattung mit einer gefederten Tragenlagerung. Der Krankenwagen muss mit 12-Volt-Gleichstrom- und 220-Volt-Wechselstrom-Steckdosen und Wechselrichtern mit angemessener Leistung ausgestattet sein. Er muss über genügend Sauerstoffflaschen und medizinische Druckluftflaschen verfügen, damit die Autonomie auch bei längeren Strecken gewährleistet ist, die jeder örtliche STEN absolvieren muss, wobei zusätzlich 50 % des geplanten Vorrats zur Verfügung stehen müssen, um die Sauerstoffversorgung des Patienten z. B. bei einer Panne des Krankenwagens oder bei Verkehrsproblemen oder ungünstigen Witterungsbedingungen sicherzustellen.
Ein zweiter Rettungswagen (Reserve) kann aus Kostengründen auch auf eine gefederte Tragenlagerung verzichten, muss aber mit den entsprechenden Elektroinstallationen und Sauerstoffgeräten ausgestattet sein. Er muss außerdem als Ersatz für den STEN-Krankenwagen zur Verfügung stehen, wenn dieser wegen einer Panne oder Wartungsarbeiten ausfällt.
Die Bedeutung der gefederten Tragenlagerung
Wenn also nach den italienischen Vorschriften gefederte Tragenlagerung nicht zwingend vorgeschrieben sind, können sie im Falle von Neonatologen nur bei stehendem Krankenwagen mit transportiertem Neugeborenen umgangen werden.
Die Gründe für gefederte Tragenlagerungen im Neugeborenentransport sind schnell erklärt: Der Transport von Neugeborenen ist eine sehr sensible Angelegenheit, vor allem wegen des Risikos neurologischer Komplikationen bei bis zu 28 Tage alten Säuglingen, deren Muskel-Skelett-System sich noch im Aufbau befindet. In einem Krankenwagen kommt es unweigerlich zu Stößen, Erschütterungen und manchmal auch zu plötzlichen Bremsungen. Dadurch kann der Säugling schwere Schädigungen erleiden, da er nicht in der Lage ist, eine starre Position beizubehalten, und somit die Gefahr besteht, dass sich der Endotrachealtubus löst. Um das Risiko eines plötzlichen Kindstods (SIDS) zu vermeiden, muss der Säugling während des gesamten Transports auf dem Rücken liegen.
Das Neugeborene wird für den Transport in einen speziellen Inkubator gelegt, die auf der Fahrtrage befestigt ist.
Die SIN befasst sich insbesondere mit dem Be- und Entladevorgang, der als besonders kritische Phase gilt. Die Beschreibung sieht die Verwendung einer gefederten Tragenlagerung vor, die als einzige Vorrichtung den für diese Art von Einsatz erforderlichen Komfort und die Sicherheit gewährleisten kann.
Zur Optimierung des Neugeborenentransports – wie auch des Transports von übergewichtigen Personen – ist es daher unter Umständen ausreichend, sich mit einer stoßgedämpften Tragenlagerung auszustatten.
Ein Beispiel dafür ist die Tragenlagerung EDEN mit einer leistungsfähigen hydropneumatischen Federung, die nicht nur die Auswirkungen von Vibrationen und Beanspruchungen bei langen und unwegsamen Transportwegen (Bodenwellen und Straßenunebenheiten) reduziert, sondern sich auch dem Gewicht des Patienten anpasst und so in einem Bereich von 0 bis 400 kg Höchstbelastung das gleiche Maß an Komfort gewährleistet.
Das neue elektronisch gesteuerte Be- und Entladesystem Sherpa macht das Be- und Entladen von Krankentragen extrem einfach und sicher. Mit dem patentierten S.U.S.-Sicherheitssystem (Safe Unload System) lassen sich alle Abläufe sowohl für Patienten als auch für die Sanitäter mit einem Maximum an Sicherheit durchführen: Es besteht keine Gefahr durch Beanspruchung oder Stürze für den Patienten und für den Sanitäter verringern sich das Risiko einer Schädigung des Bewegungsapparates und die körperliche Belastung.
Das System Sherpa, das auch mit einer Bluetooth-Fernbedienung bedient werden kann, ist ideal für das Be- und Entladen von Inkubatoren, die mit 150 bis 170 kg sehr schwer sind und viel Platz benötigen.
Der Bericht der SIN liefert eine wichtige Momentaufnahme des aktuellen Stands des STEN in Italien und gibt wertvolle Hinweise für die korrekte und sichere Durchführung von Neugeborenentransporten. Es bedarf einer weit verbreiteten Kultur des aufmerksamen Transports zur Anhebung der Qualitätsstandards bei Notfalltransporten.
Die Lösungen von Stem für den Neugeborenentransport
![]() |
Maximaler Komfort ab 0 kg Transportgewicht |
Ideal zum sicheren Be- und Entladen von Inkubatoren |
![]() |